RING DEUTSCHER BERGINGENIEURE e. V.  -  Bezirksverein Mitteldeutsche Braunkohle
 
 

 

Archiv
   
  • 2016
  • 2014
  • 2012
  • 2010
  • 2008
  • 2006
  • 2004
  • 2002
  • 2000
  • 1998
  • 1995
  • Über uns

    Unsere Ziele

    Mitgliedschaft

    Vorstand

    Aktuell

    Veranstaltungen

    Wandertage

    Tradition

    Unsere Partner

    Rechtshinweis

       

    Bilder, Ereignisse und Dokumente aus den zurückliegenden Jahren des Vereinsgeschehens


     2005 

      Jahres-hauptversammlung Exkursion ins Rheinland Sommerfest Freiberg-Exkursion Besuch aus Salzgitter Barbarafeier

    Jahreshauptversammlung 2005 des BV Mitteldeutsche Braunkohle

    Am 15. April fand die Jahreshauptversammlung des BV Mitteldeutsche Braunkohle statt. 77 Kameradinnen und Kameraden waren der Einladung gefolgt und ins Bürgerhaus nach Hohenmölsen gekommen.

    Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Harald Maier zog der scheidende Geschäftsführer Klaus Wüstenberg Resümee über die Arbeit des Vorstandes und das Vereinsleben im Jahr 2004. Er informierte über die Entwicklung der Mitgliederzahl, die erfreulich ist, und stellte das Arbeitsprogramm für 2005 vor.

    Für 2005 sind Exkursionen zu folgenden Zielen vorgesehen:
    • Tagebau Profen,
    • Tagebau Vereinigtes Schleenhain,
    • BV Rheinische Braunkohle,
    • Wasserkraftwerk Goldisthal
    • BV Bergakademie Freiberg.
    Außerdem kann der BV im Oktober die Kameraden des BV Lausitzer Braunkohle im mitteldeutschen Revier begrüßen. Das Arbeitsprogramm wird durch das traditionelle Sommerfest auf dem Hermannschacht in Zeitz, einen im September stattfindenden Wandertag und die Barbarafeier im Seehotel Zeulenroda abgrundet.

    Der von Schatzmeisterin Bettina Schulz vorgestellte Kassenbericht 2004 lieferte, was auch der Kassenprüfbericht zeigte, keinen Grund zur Beanstandung. Der Vorstand wurde einstimmig durch die Mitglieder entlastet.

    Dank an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder
    Harald Maier (Mitte) dankt Klaus Wüstenberg und Dr. Angelika Diesener für deren langjährige erfogreiche Vorstandsarbeit.
    Nach 12-jähriger Tätigkeit stellten Klaus Wüstenberg und Dr. Angelika Diesener ihr Amt als Geschäftsführer bzw. Medienbeauftragte des BV zur Verfügung. Im Namen aller Kameradinnen und Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle dankte der 1. Vorsitzende Harald Maier den beiden für ihr engagiertes Wirken (Foto).

    Im Anschluss daran wurden von der Versammlung der Geschäftsführer, der Schatzmeister und der Medienbeauftragte gewählt. Als Geschäftsführer wird nun Kamerad Rayk Bauer, als Schatzmeister  Kameradin Bettina Schulz und als Medienbeauftragte Kameradin Katja Kunath tätig sein.

    In der abschließenden Diskussionsrunde hörten die anwesenden Mitglieder Beiträge zum Stand der Umsiedlung der Gemeinde Heuersdorf und zu den aktuellen Entwicklungen in den Unternehmen  MIBRAG mbH, ROMONTA GmbH sowie MUEG mbH.  

    Katja Kunath RDB
    Seitenanfang

    23.6.- 25.6.2005: Exkursion ins Rheinische Braunkohlenrevier

    Im Rahmen eines Betriebserfahrungsaustausches mit dem BV Rheinbraun, BG Inden, starteten 1 Kameradin und 25 Kameraden am 23. Juni 2005 vom Parkplatz der MIBRAG mbH in Theißen zu einer dreitägigen Erkundungsfahrt in das westliche Rheinische Braunkohlenrevier nach Inden/Weisweiler im Dreiländereck Deutschland - Belgien - Niederlande.

    Unser neuer Geschäftsführer, Kamerad Rayk Bauer, dem wir nochmals für seine neuen Aufgaben im RDB viel Erfolg und alles Gute wünschen, hat uns während der Busfahrt auf den zeitlich straffen Ablauf unserer Exkursion eingestimmt.

    Stadtrundgang Nach dem Empfang im Hotel „Vichter Landhaus" und herzlichen Willkommensgrüßen durch den 1. Vorsitzenden des Hauptvorstandes des RDB, Kam. Theo Schlösser, und den Kam. Horst Mitzkat und Kam. Albert Dingler, ging es zur Stadtbesichtigung nach Stolberg - eine Reise in die Vergangenheit. Unsere Stadtführerin, Frau Helma Preußel, stellte uns mit viel Liebe die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Stadt vor. Die Stadt Stolberg im Tal der Vicht am Rande des Naturparks Hohes Venn blickt auf über 800 Jahre Geschichte zurück. Nicht ohne Stolz darf sie sich älteste Messingstadt der Welt nennen. Man differenzierte nicht nach gelbem Kupfer (Messinglegierung) und rotem Kupfer (Reinmetall), sondern nannte beides schlicht und einfach Kupfer. Hier liegt die Erklärung dafür, dass die Stolberger Messingproduzenten nicht als Messing-, sondern als Kupfermeister und ihre Betriebs- und Wohnanlagen als Kupferhöfe bezeichnet wurden. Bodenschätze, wie erzhaltiges Gestein (Galmei), Kalkstein, Steinkohle, waldreiche Täler, das Wasser der Vicht und anderer kleiner Bäche haben Stolberg vor Jahrhunderten zu einem bedeutenden Industriestandort gemacht. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das damals weltberühmte Messinggewerbe im Stolberger Raum seine Blütezeit. Die stetige Entwicklung der Kupferstadt Stolberg zeigt sich deutlich an den Bevölkerungszahlen. Die 1816 bei der Gründung des Kreises 2.583 Einwohner zählende Stadt ist mit 60.000 Einwohnern heute die bevölkerungsreichste Stadt des Kreises Aachen.

    Zu Beginn des 2. Tages unserer Exkursion wurden wir in der Ausbildungsstätte vom Bereichsleiter Tagebau Inden, Herrn Arthur Oster, herzlich empfangen und mit den allgemeinen Aufgaben und Entwicklungen der RWE AG bekannt gemacht. Herr Oster brachte zunächst zum Ausdruck, dass er nach 1990 die Entwicklung in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren mit großem Interesse verfolgt hat. Es ist positiv zu sehen, dass sich diese Reviere mit ihren modernsten Kraftwerken wieder stabilisiert haben. Dabei hob er besonders die erfreuliche Entwicklung der Bezirksvereine der Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohle sowie der Bergakademie Freiberg mit insgesamt ca. 500 Mitgliedern hervor. Im Anschluss stellten er und Kam. Schlösser detailliert den Verbund Tagebau Inden - Kraftwerk Weisweiler, sowie das Projekt der Inde-Verlegung vor.

    Die RWE Power AG zählt nach dem Zusammenschluss von Braunkohlegewinnung und -verstromung mit 18.000 Beschäftigten, davon rd. 800 Lehrlinge, zu den größten und leistungsstärksten europäischen Energieversorgern. Im Jahr 2004 wurden aus den 3 Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden 100,3 Mio Tonnen Braunkohle gefördert, das entspricht 55,2 % Anteil an der Gesamtförderung in Deutschland. Rund 90 % der Braunkohle werden zur Stromerzeugung in den tagebaunahen Kraftwerken des Unternehmens eingesetzt. Von den 55 Milliarden Tonnen Braunkohle, die im Rheinischen Revier geologisch erkundet sind, können aus derzeitiger Sicht rund 35 Milliarden wirtschaftlich gewonnen werden. Bei der heutigen Förderkapazität steht die Braunkohle somit noch lange als sicherer Primärenergieträger zur Verfügung.

    Der Tagebau Inden erstreckt sich zwischen der Gemeinde Aldenhoven und der Autobahn A 44 (Düsseldorf-Aachen) im Norden und der Autobahn A 4 (Köln-Aachen) im Süden. Der Tagebau stellt als Inselbetrieb ausschließlich die Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler sicher; zu vergleichen in Mitteldeutschland mit dem Verbund Tagebau Vereinigtes Schleenhain und Kraftwerk Lippendorf. Im Tagebau Inden lagern Kohlevorräte von 720 Millionen Tonnen. Sie sichern bei einer Jahresförderung von 20 bis 30 Millionen Tonnen die Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler bis zum Jahr 2030. Im Tagebau kommen 3 Schaufelradbagger im Abraum und 1 Schaufelradbagger zur Kohlegewinnung sowie 4 Absetzer auf der Kippenseite zum Einsatz. Das Verhältnis Abraum zur Kohle beträgt 3,5:1. Das Kraftwerk Weisweiler ist auf die Kohlequalitäten des Tagebaus abgestimmt und kann über zwei Bunkeranlagen direkt beliefert werden. Schwierigkeiten können auftreten durch den erhöhten Holzanteil im Kohleflöz. Hier erfolgt eine selektive Aussortierung an der Brecheranlage im Kraftwerk.

    Zur planmäßigen technologischen Weiterentwicklung des Tagebau Inden musste die 44 km lange Inde nördlich von Lamersdorf ihr altes Flussbett verlassen und verlegt werden. Südlich von Kirchberg erreicht die Inde wieder ihr altes Bett und fließt weiter in die Rur. Seit Frühjahr 2005 sind die Arbeiten abgeschlossen.

    Nach den interessanten Einführungsvorträgen befuhren wir mit dem Mannschaftswagen den Tagebau. Dabei ist von der Rasensohle bis auf das Liegende der Grube ein Höhenunterschied von 180 Metern zu überwinden. Hier besichtigten wir den Schaufelradbagger Nr. 281 mit seinem Schaufelraddurchmesser von 16,5 Meter. Da in der Kohle nur ein Gerät arbeitet und bei Störungen das Kraftwerk vom Lagerplatz des Tagebaus und den beiden eigenen Grabenbunkern des Kraftwerkes noch ca. 4 Tage versorgt werden kann, muss bei längeren Reparaturen aushilfsweise ein Abraumgerät in den Kohleschnitt gefahren werden (Transportzeit ca. 4 Schichten). Während das Kraftwerk Weisweiler täglich 60- 65.000 t Kohle verbraucht, ist der Bagger in der Lage rd. 100.000 t Kohle am Tag zu fördern.
    Inde 1
    Unser nächstes Ziel war die Befahrung bzw. Begehung der verlegten Inde - eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Unterhalb der Tagebaukante mäandriert der Fluss auf wieder verkipptem Gelände auf einer Länge von 12 km frei durch eine neue 70 bis 300 Meter breite Aue. Besonders kompliziert und aufwändig gestalteten sich die Verdichtungsarbeiten beim Einbringen des Bodenmaterials. Insgesamt mussten 20 Millionen m3 Erdreich bewegt werden.
    ZurZeit der Befahrung betrug die Fließmenge ca. 0,6 m³/s. Bei Hochwasser können mit Inbetriebnahme der Absperrbauwerke Abflussmengen von 18-20 m3/s aufgenommen werden. Im Laufe der Zeit werden sich durch die unbegrenzten Wechselbeziehungen zwischen der wassernahen Fauna und Flora sowie des Ödlandes eine Vielzahl von Arten ansiedeln. Das Herz jedes naturverbundenen Menschen schlägt beim Anblick dieses gelungenen Neben- und Miteinander von Bergbau und Natur höher.

    Zu Beginn der Befahrung im Kraftwerk Weisweiler erhielten wir von Frau Schramm (Öffentlichkeitsarbeit) einen ersten allgemeinen Überblick. Die Geschichte des Kraftwerkes begann in den Nachkriegsjahren. Inde 2 Wegen der wachsenden Stromnachfrage beschloss das damalige Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk den Bau eines neuen Kraftwerkes nahe dem Tagebau Zukunft in Weisweiler. Im Jahr 1955 wurden die ersten Blockanlagen in Betrieb genommen. Heute beträgt die installierte Leistung des Kraftwerkes 2.248 MW und erreicht damit jährlich eine Stromerzeugung von 18 Mrd. kWh. Dazu kommt Fernwärme für Großkunden, wie die Stadt Aachen, das Forschungszentrum Jülich, den Umsiedlungsstandort Inden/Altdorf sowie Industrie- und Gewerbeparks der Umgebung. Von 1985 bis 1988 wurde die Rauchgasentschwefelungsanlage - bestehend aus sieben Wäschern - für die gesamte Kraftwerksleistung installiert. Die SO2-Emissionen konnten daraufhin in den nächsten Jahren um über 95% gesenkt werden.

    In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Müllverbrennungsanlage Weisweiler. Sie zählt zu den modernsten Anlagen in Deutschland. Jährlich können hier ca. 360.000 Tonnen Restmüll verbrannt werden, die eine Entsorgungssicherheit für mehr als 850.000 Menschen und hunderte Gewerbebetriebe gewährleisten. Die daraus betriebene Turbine erzeugt 36 MW elektrische Leistung. Mit dieser Strommenge können 50.000 Haushalte versorgt werden.

    Im Anschluss erläuterte uns Herr Volker Diewald (Mech. Anlagentechnik) das Projekt „Vorschaltgasturbine", die im 2. Halbjahr 2006 in Betrieb gehen wird. Damit wird eine Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades der verbundenen Anlagen auf 40 % (zur Zeit 36 %) und eine Kapazitätserhöhung für Spitzen- und Mittellastsegmente erreicht werden.

    Anschließend erfolgte die Befahrung des Kraftwerkes Weisweiler, beginnend in der Bekohlungsanlage, vorbei an den Trafo-Stationen, der Rauchgasentschwefelungsanlage bis hinauf zum Kesselhaus in Höhe +120 m mit herrlichem Ausblick auf den Ort Weisweiler. Den beeindruckenden Abschluss unserer Begehung bildete das langgezogene Maschinenhaus mit seinen Turbinen und Generatoren (bis 600 MW-Blöcke) aus mehreren technischen Generationen.

    Nach kurzer Verabschiedung ging die Fahrt zurück ins Vorfeld des Tagebaus Inden zur Besichtigung einer archäologischen Grabung. Herr Dr. Bernd Päffgen vom Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn stellte uns die freigelegten Umrisse einer römischen „Villa rustica" vor und versetzte uns mit seinen überzeugenden Schilderungen in das Jahr 200 u.Z. zurück. Lobend äußerte er sich über die Zusammenarbeit mit dem Tagebau Inden und den dortigen Mitarbeitern, die seine Untersuchungen schätzen und in allen Belangen unterstützen.

    Der ereignisreiche Befahrungstag endete mit einem Kameradschaftsabend bei angeregten Diskussionen mit den Kameraden der BG Inden bzw. Hambach im betriebseigenen „Haus Barbara". Gemeinsamer Tenor des Abends: Energie aus heimischer Braunkohle hat Zukunft und gewinnt immer mehr an Bedeutung im Energiemix.

    Am Heimreisetag, dem 25.06., erfolgte noch ein Abstecher nach Aachen. Unser persönlicher Stadtführer war mit hervorragenden Kenntnissen und großem Einfühlungsvermögen Kam. Theo Schlösser. Im 8. Jahrhundert errichtete Karl der Große hier seine berühmte Pfalz und machte Aachen zum Mittelpunkt seines abendländischen Kaiserreiches. Der aufblühenden Siedlung von Handwerkern und Händlern verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1166 das Stadtrecht. Nach dem großen Stadtbrand von 1656, bei dem 80 % der Wohnhäuser zerstört wurden, legten die Aachener Stadtväter ihren Schwerpunkt auf die Errichtung einer modernen Bade- und Kongressstadt. Das Wasser aus 18 Quellvorbrüchen mit einer Höchsttemperatur von 73,4° C, einst Voraussetzung für die Entwicklung der westlichsten Großstadt der Bundesrepublik, ist auch heute noch wichtige wirtschaftliche Grundlage.

    Die abschließenden Dankesworte im Namen aller Teilnehmer durch unseren 1. Vorsitzenden Harald Maier und den Geschäftsführer Rayk Bauer gingen nochmals an alle Beteiligten der BG Inden bzw. Hambach, insbesondere an Albert Dingler und Horst Mitzkat, nicht zuletzt aber persönlich an Theo Schlösser, der uns an allen Tagen begleitete und uns somit einen abwechslungsreichen Aufenthalt im Rheinischen Braunkohlerevier ermöglichte.
    Armin Drose RDB

    Seitenanfang

    2005: Traditionelles Sommerfest auf dem Hermannschacht in Zeitz 

    Das Sommerfest der Mitglieder des BV ist längst zum lokalen Ereignis etabliert und zieht nicht nur Vereinsmitglieder an, so dass die Mitteldeutsche Zeitung alljährlich in Wort und Bild berichtet, wie untenstehend zu sehen ist.
    Lose-Verkauf auf dem Sommerfest

    Sommerfest 2005


    Seitenanfang


    August 2005: Exkursion zum BV Bergakademie Freiberg

    Ein Besuch der Universitätsstadt Freiberg ist immer eine gute Gelegenheit, auf den vielfältigen Spuren der Vergangenheit zu wandeln. Einerseits kann man hier in die fast 840 Jahre alte Geschichte des Freiberger Silber- und Erzbergbaus eintauchen. Andererseits ist eine Exkursion dorthin für viele unserer Kameraden eine Möglichkeit, an den ehemaligen Studienort zurückzukehren.
    Exkursionsteilnehmer
    Am 19. August 2005 war es wieder soweit. Eine 30-Mann-starke Gruppe fuhr nach Freiberg, um gemeinsam mit drei Kameraden des BV Bergakademie Freiberg sowie Herrn Dieter Schräber interessante Zeugen der bergmännischen Wassernutzung zu erwandern. Das Wetter war ausgezeichnet. Wir hatten, wie Dr. Wiesner das in seiner Begrüßung formulierte, genau „das Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefdruckgebieten erwischt“. Dieter Schräber berichtete eingangs, dass die Freiberger Bergleute in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit dem Bau eines weit verzweigten wasserwirtschaftlichen Systems aus Kunstgräben, Röschen und Teichen begannen. Mit Hilfe dieses Systems sollte Wasser aus weiter abgelegenen Gebieten herbeigeführt werden, da das Freiberger Berg- und Hüttenwesen seine zweite Blüte erlebte und das Wasser des Münzbaches zum Betrieb der technischen Anlagen nicht mehr ausreichte.

    Unsere 3-stündige Wandertour durch das weitgehend waldfreie Gebiet um Zug startete am Konstantinschacht, dem 1922 fertig gestellten Oberwerk des ersten Kavernenkraftwerkes der Welt und dem dazugehörigen Konstantinteich. Wir folgten dem Lauf des 4805 Meter langen Hohe Birke Kunstgrabens. Kunstgraben Auch heute noch spielt der 1590 für die Zwecke des Bergbaus fertig gestellte Kunstgraben eine wichtige Rolle. Er wird zur Versorgung Freiberger Industriebetriebe mit Brauchwasser sowie zur Stützung der Trinkwasserversorgung der Räume Chemnitz und Dresden genutzt.

    Weiter ging es auf der in Nord-Südrichtung verlaufenden Kohlenstraße zum Huthaus der Hohe Birke Fundgrube und einem der schönsten noch erhaltenen Huthäuser, dem der Prophet Daniel Fundgrube. Am Kannengießerweg blieb Zeit für einen Blick auf die vermutlich Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete bergmännische Kultstätte der hölzernen „Drei Kreuze“. Spannenden Legenden lauschend zogen wir zum Drei Brüder Schacht, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung erlangte. Da im Jahre 1912 per Gesetz auch die Ableitung von Wasser zu nicht bergbaulichen Zwecken gestattet wurde, ging 1914 an dieser Stelle das erste Kavernenkraftwerk der Welt in Betrieb. Am Drei Brüder Schacht wurde das Unterwerk des Kavernenkraftwerkes errichtet, das in 272 Metern Teufe mit vier Turbinen á 0,6 MW ausgestattet war.Gedenkstein

    Zum Abschluss der Exkursion fuhren wir zur Freiberger Brauhaus AG, wo der Tag mit einer Brauhausführung inklusive zünftiger Stärkung ausklang. Eine Gelegenheit, die viele nutzten, um mit den Kameraden Dr. Wiesner, Prof. Walde und Dr. Gassner über alte Studienzeiten und neueste Entwicklungen an der TU Bergakademie Freiberg zu diskutieren. Der BV Mitteldeutsche Braunkohle bedankt sich an dieser Stelle noch einmal bei den Kameraden des BV Bergakademie Freiberg für die erlebnisreichen Stunden.

    Katja Kunath RDB

    Seitenanfang

    Stippvisite beim BV Mitteldeutsche Braunkohle

    Für den 27. August 2005 hatten sich beim BV Mitteldeutsche Braunkohle Gäste angemeldet. Eine 24-Personen-große Gruppe der BG Salzgitter war nach Leipzig gekommen, um sich unter anderem über den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau zu informieren. Gegen 9.00 Uhr traf die Gruppe am Tagebau Vereinigtes Schleenhain ein, wo sie von unse-rem Geschäftsführer Rayk Bauer begrüßt wurde. Zunächst stellte Kamerad Bauer in einem kurzen Einführungsvortrag die Entwicklung und die derzeitigen Standorte der MIBRAG mbH vor. Dann befuhr er mit den Gästen das Abbaufeld Schleenhain, wobei der Innenkippenaus-sichtspunkt, der Massenverteiler, der Hilfsgerätestützpunkt sowie wiedernutzbargemachte und zwischenbegrünte Flächen wichtige Stationen darstellten. Auf der Verbindungsstraße zwischen den Tagesanlagen und Regis-Breitingen, Ortsteil Heuersdorf, wurde die Gruppe Zeuge eines ganz besonderen Schauspiels: Bei strahlendem Sonnenschein wurde der 300 m hohe Kraftwerksschornstein des Altbaukraftwerkes Lippendorf gesprengt. Im Anschluss daran blickten die Gäste vom Aussichtspunkt an der B176 auf die Gewinnung und Verkippung des Tagebaues Vereinigtes Schleenhain. Der Kohlemisch- und -stapelplatz sowie die durch die MUEG mbH betriebene Reststoffverwertungsanlage im Abbaufeld Peres waren die letzten Befahrungspunkte vor dem Mittagessen in der Profener "Eiche". Frisch gestärkt trafen die Kameraden um etwa 14:30 Uhr an der ehemaligen Brikettfabrik Herrmannschacht in Zeitz ein. Unter der souveränen Führung durch den MUT-Geschäftsführer Andreas Ohse ging es durch den 2003/ 2004 gepflanzten Braunkohlenwald, die in ihrer Art einmalige Ofensammlung und durch die Brikettfabrik selbst. Mit Bergbier bei Fettbemme und Gurke endete die Stippvisite der Niedersachsen beim BV Mitteldeutsche Braunkohle.
    Katja Kunath/ Rayk Bauer

    Seitenanfang


    Der Heiligen Barbara zu Ehren - Barbarafeier des Bezirksvereins

    Für den 10. Dezember 2005 hatte der Bezirksverein Mitteldeutsche Braunkohle zur Barbarafeier ins Seehotel nach Zeulenroda eingeladen. Etwa 180 Personen waren der Einladung gefolgt, darunter auch Gäste aus dem Hauptvorstand des RDB, der MIBRAG-, ROMONTA- und MUEG-Geschäftsführung Ehrenhäckel und aus den Bezirksvereinen TU Bergakademie Freiberg sowie Rheinische Braunkohle.

    Den traditionellen Abend zu Ehren der Heiligen Barbara eröffnete der 1. Vorsitzende des Bezirksvereins, Harald Maier. Bruce P. de Marcus, Günter Stieberitz sowie Prof. Klaus-Dieter Bilkenroth stellten den Gästen die Revierberichte der MIBRAG, der Romonta sowie der LMBV vor.

    Im Anschluss daran wurden die Kameraden Bettina Schulz, Lothar Becher und Randolf Kahle mit einem Ehrenhäckel für Ihre 35-jährige Bergbautätigkeit  geehrt (Foto). Nach der Stärkung am reichhaltigen Buffet konnte je nach Lust und Laune bis weit über den Schichtwechsel hinaus das Tanzbein geschwungen oder einfach nur das gesellige Beisammensein genossen werden.

    Die Feierlichkeiten hatten bereits einen Tag früher begonnen. Am Vorabend trafen sich einige Kameraden zum Bowlingturnier. Und am 10. Dezember nutzen viele der früher angereisten Gäste den niederschlagsfreien Nachmittag, um sich auf eine geführte Wanderung in der Nähe der 1975 gebauten Trinkwassertalsperre zu begeben.

    Katja Kunath RDB 
    Seitenanfang