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Bilder, Ereignisse und Dokumente aus den zurückliegenden Jahren des Vereinsgeschehens
Jahreshauptversammlung 2005 des BV Mitteldeutsche Braunkohle
Am 15. April fand die Jahreshauptversammlung des BV Mitteldeutsche
Braunkohle statt. 77 Kameradinnen und Kameraden waren der Einladung
gefolgt und ins Bürgerhaus nach Hohenmölsen gekommen.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Harald Maier zog der
scheidende Geschäftsführer Klaus Wüstenberg Resümee über die Arbeit
des Vorstandes und das Vereinsleben im Jahr 2004. Er informierte über die
Entwicklung der Mitgliederzahl, die erfreulich ist, und stellte das
Arbeitsprogramm für 2005 vor.
Für 2005 sind Exkursionen zu folgenden Zielen vorgesehen:
- Tagebau Profen,
- Tagebau Vereinigtes Schleenhain,
- BV Rheinische Braunkohle,
- Wasserkraftwerk Goldisthal
- BV Bergakademie Freiberg.
Außerdem kann der BV im Oktober die Kameraden des BV Lausitzer Braunkohle
im mitteldeutschen Revier begrüßen. Das Arbeitsprogramm wird durch das
traditionelle Sommerfest auf dem Hermannschacht in Zeitz, einen im
September stattfindenden Wandertag und die Barbarafeier im Seehotel
Zeulenroda abgrundet.
Der von Schatzmeisterin Bettina Schulz vorgestellte Kassenbericht 2004
lieferte, was auch der Kassenprüfbericht zeigte, keinen Grund zur
Beanstandung. Der Vorstand wurde einstimmig durch die Mitglieder
entlastet.
Harald Maier (Mitte) dankt Klaus Wüstenberg und Dr. Angelika
Diesener für deren langjährige erfogreiche Vorstandsarbeit. |
Nach 12-jähriger Tätigkeit stellten Klaus Wüstenberg und Dr.
Angelika Diesener ihr Amt als Geschäftsführer bzw.
Medienbeauftragte des BV zur Verfügung. Im Namen aller
Kameradinnen und Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle dankte
der 1. Vorsitzende Harald Maier den beiden für ihr engagiertes
Wirken (Foto).
Im Anschluss daran wurden von der Versammlung der Geschäftsführer,
der Schatzmeister und der Medienbeauftragte gewählt. Als Geschäftsführer
wird nun Kamerad Rayk Bauer, als Schatzmeister Kameradin
Bettina Schulz und als Medienbeauftragte Kameradin Katja Kunath tätig
sein.
In der abschließenden Diskussionsrunde hörten die anwesenden
Mitglieder Beiträge zum Stand der Umsiedlung der Gemeinde
Heuersdorf und zu den aktuellen Entwicklungen in den Unternehmen
MIBRAG mbH, ROMONTA GmbH sowie MUEG mbH. |
Katja Kunath RDB
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23.6.- 25.6.2005: Exkursion ins Rheinische Braunkohlenrevier
Im Rahmen eines Betriebserfahrungsaustausches mit dem BV Rheinbraun, BG
Inden, starteten 1 Kameradin und 25 Kameraden am 23. Juni 2005 vom
Parkplatz der MIBRAG mbH in Theißen zu einer dreitägigen Erkundungsfahrt
in das westliche Rheinische Braunkohlenrevier nach Inden/Weisweiler im
Dreiländereck Deutschland - Belgien - Niederlande.
Unser neuer Geschäftsführer, Kamerad Rayk Bauer, dem wir nochmals für
seine neuen Aufgaben im RDB viel Erfolg und alles Gute wünschen, hat uns
während der Busfahrt auf den zeitlich straffen Ablauf unserer Exkursion
eingestimmt.
Nach dem Empfang im Hotel „Vichter Landhaus" und herzlichen
Willkommensgrüßen durch den 1. Vorsitzenden des Hauptvorstandes des RDB,
Kam. Theo Schlösser, und den Kam. Horst Mitzkat und Kam. Albert Dingler,
ging es zur Stadtbesichtigung nach Stolberg - eine Reise in die
Vergangenheit. Unsere Stadtführerin, Frau Helma Preußel, stellte uns mit
viel Liebe die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Stadt vor. Die
Stadt Stolberg im Tal der Vicht am Rande des Naturparks Hohes Venn blickt
auf über 800 Jahre Geschichte zurück. Nicht ohne Stolz darf sie sich älteste
Messingstadt der Welt nennen. Man differenzierte nicht nach gelbem Kupfer
(Messinglegierung) und rotem Kupfer (Reinmetall), sondern nannte beides
schlicht und einfach Kupfer. Hier liegt die Erklärung dafür, dass die
Stolberger Messingproduzenten nicht als Messing-, sondern als
Kupfermeister und ihre Betriebs- und Wohnanlagen als Kupferhöfe
bezeichnet wurden. Bodenschätze, wie erzhaltiges Gestein (Galmei),
Kalkstein, Steinkohle, waldreiche Täler, das Wasser der Vicht und anderer
kleiner Bäche haben Stolberg vor Jahrhunderten zu einem bedeutenden
Industriestandort gemacht. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das damals
weltberühmte Messinggewerbe im Stolberger Raum seine Blütezeit. Die
stetige Entwicklung der Kupferstadt Stolberg zeigt sich deutlich an den
Bevölkerungszahlen. Die 1816 bei der Gründung des Kreises 2.583
Einwohner zählende Stadt ist mit 60.000 Einwohnern heute die bevölkerungsreichste
Stadt des Kreises Aachen.
Zu Beginn des 2. Tages unserer Exkursion wurden wir in der Ausbildungsstätte
vom Bereichsleiter Tagebau Inden, Herrn Arthur Oster, herzlich empfangen
und mit den allgemeinen Aufgaben und Entwicklungen der RWE AG bekannt
gemacht. Herr Oster brachte zunächst zum Ausdruck, dass er nach 1990 die
Entwicklung in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren mit
großem Interesse verfolgt hat. Es ist positiv zu sehen, dass sich diese
Reviere mit ihren modernsten Kraftwerken wieder stabilisiert haben. Dabei
hob er besonders die erfreuliche Entwicklung der Bezirksvereine der
Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohle sowie der Bergakademie Freiberg
mit insgesamt ca. 500 Mitgliedern hervor. Im Anschluss stellten er und
Kam. Schlösser detailliert den Verbund Tagebau Inden - Kraftwerk
Weisweiler, sowie das Projekt der Inde-Verlegung vor.
Die RWE Power AG zählt nach dem Zusammenschluss von Braunkohlegewinnung
und -verstromung mit 18.000 Beschäftigten, davon rd. 800 Lehrlinge, zu
den größten und leistungsstärksten europäischen Energieversorgern. Im
Jahr 2004 wurden aus den 3 Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden 100,3
Mio Tonnen Braunkohle gefördert, das entspricht 55,2 % Anteil an der
Gesamtförderung in Deutschland. Rund 90 % der Braunkohle werden zur
Stromerzeugung in den tagebaunahen Kraftwerken des Unternehmens
eingesetzt. Von den 55 Milliarden Tonnen Braunkohle, die im Rheinischen
Revier geologisch erkundet sind, können aus derzeitiger Sicht rund 35
Milliarden wirtschaftlich gewonnen werden. Bei der heutigen Förderkapazität
steht die Braunkohle somit noch lange als sicherer Primärenergieträger
zur Verfügung.
Der Tagebau Inden erstreckt sich zwischen der Gemeinde Aldenhoven und der
Autobahn A 44 (Düsseldorf-Aachen) im Norden und der Autobahn A 4 (Köln-Aachen)
im Süden. Der Tagebau stellt als Inselbetrieb ausschließlich die
Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler sicher; zu vergleichen in
Mitteldeutschland mit dem Verbund Tagebau Vereinigtes Schleenhain und
Kraftwerk Lippendorf. Im Tagebau Inden lagern Kohlevorräte von 720
Millionen Tonnen. Sie sichern bei einer Jahresförderung von 20 bis 30
Millionen Tonnen die Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler bis zum Jahr
2030. Im Tagebau kommen 3 Schaufelradbagger im Abraum und 1
Schaufelradbagger zur Kohlegewinnung sowie 4 Absetzer auf der Kippenseite
zum Einsatz. Das Verhältnis Abraum zur Kohle beträgt 3,5:1. Das
Kraftwerk Weisweiler ist auf die Kohlequalitäten des Tagebaus abgestimmt
und kann über zwei Bunkeranlagen direkt beliefert werden. Schwierigkeiten
können auftreten durch den erhöhten Holzanteil im Kohleflöz. Hier
erfolgt eine selektive Aussortierung an der Brecheranlage im Kraftwerk.
Zur planmäßigen technologischen Weiterentwicklung des Tagebau Inden
musste die 44 km lange Inde nördlich von Lamersdorf ihr altes Flussbett
verlassen und verlegt werden. Südlich von Kirchberg erreicht die Inde
wieder ihr altes Bett und fließt weiter in die Rur. Seit Frühjahr 2005
sind die Arbeiten abgeschlossen.
Nach den interessanten Einführungsvorträgen befuhren wir mit dem
Mannschaftswagen den Tagebau. Dabei ist von der Rasensohle bis auf das
Liegende der Grube ein Höhenunterschied von 180 Metern zu überwinden.
Hier besichtigten wir den Schaufelradbagger Nr. 281 mit seinem
Schaufelraddurchmesser von 16,5 Meter. Da in der Kohle nur ein Gerät
arbeitet und bei Störungen das Kraftwerk vom Lagerplatz des Tagebaus und
den beiden eigenen Grabenbunkern des Kraftwerkes noch ca. 4 Tage versorgt
werden kann, muss bei längeren Reparaturen aushilfsweise ein Abraumgerät
in den Kohleschnitt gefahren werden (Transportzeit ca. 4 Schichten). Während
das Kraftwerk Weisweiler täglich 60- 65.000 t Kohle verbraucht, ist der
Bagger in der Lage rd. 100.000 t Kohle am Tag zu fördern.
Unser nächstes Ziel war die Befahrung bzw. Begehung der verlegten Inde -
eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Unterhalb der Tagebaukante mäandriert
der Fluss auf wieder verkipptem Gelände auf einer Länge von 12 km frei
durch eine neue 70 bis 300 Meter breite Aue. Besonders kompliziert und
aufwändig gestalteten sich die Verdichtungsarbeiten beim Einbringen des
Bodenmaterials. Insgesamt mussten 20 Millionen m3 Erdreich bewegt werden.
ZurZeit der Befahrung betrug die Fließmenge ca. 0,6 m³/s. Bei Hochwasser
können mit Inbetriebnahme der Absperrbauwerke Abflussmengen von 18-20
m3/s aufgenommen werden. Im Laufe der Zeit werden sich durch die
unbegrenzten Wechselbeziehungen zwischen der wassernahen Fauna und Flora
sowie des Ödlandes eine Vielzahl von Arten ansiedeln. Das Herz jedes
naturverbundenen Menschen schlägt beim Anblick dieses gelungenen Neben-
und Miteinander von Bergbau und Natur höher.
Zu Beginn der Befahrung im Kraftwerk Weisweiler erhielten wir von Frau
Schramm (Öffentlichkeitsarbeit) einen ersten allgemeinen Überblick. Die
Geschichte des Kraftwerkes begann in den Nachkriegsjahren.
Wegen der wachsenden Stromnachfrage beschloss das damalige Rheinisch Westfälische
Elektrizitätswerk den Bau eines neuen Kraftwerkes nahe dem Tagebau
Zukunft in Weisweiler. Im Jahr 1955 wurden die ersten Blockanlagen in
Betrieb genommen. Heute beträgt die installierte Leistung des Kraftwerkes
2.248 MW und erreicht damit jährlich eine Stromerzeugung von 18 Mrd. kWh.
Dazu kommt Fernwärme für Großkunden, wie die Stadt Aachen, das
Forschungszentrum Jülich, den Umsiedlungsstandort Inden/Altdorf sowie
Industrie- und Gewerbeparks der Umgebung. Von 1985 bis 1988 wurde die
Rauchgasentschwefelungsanlage - bestehend aus sieben Wäschern - für die
gesamte Kraftwerksleistung installiert. Die SO2-Emissionen konnten
daraufhin in den nächsten Jahren um über 95% gesenkt werden.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Müllverbrennungsanlage
Weisweiler. Sie zählt zu den modernsten Anlagen in Deutschland. Jährlich
können hier ca. 360.000 Tonnen Restmüll verbrannt werden, die eine
Entsorgungssicherheit für mehr als 850.000 Menschen und hunderte
Gewerbebetriebe gewährleisten. Die daraus betriebene Turbine erzeugt 36
MW elektrische Leistung. Mit dieser Strommenge können 50.000 Haushalte
versorgt werden.
Im Anschluss erläuterte uns Herr Volker Diewald (Mech. Anlagentechnik)
das Projekt „Vorschaltgasturbine", die im 2. Halbjahr 2006 in
Betrieb gehen wird. Damit wird eine Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades der
verbundenen Anlagen auf 40 % (zur Zeit 36 %) und eine Kapazitätserhöhung
für Spitzen- und Mittellastsegmente erreicht werden.
Anschließend erfolgte die Befahrung des Kraftwerkes Weisweiler, beginnend
in der Bekohlungsanlage, vorbei an den Trafo-Stationen, der
Rauchgasentschwefelungsanlage bis hinauf zum Kesselhaus in Höhe +120 m
mit herrlichem Ausblick auf den Ort Weisweiler. Den beeindruckenden
Abschluss unserer Begehung bildete das langgezogene Maschinenhaus mit
seinen Turbinen und Generatoren (bis 600 MW-Blöcke) aus mehreren
technischen Generationen.
Nach kurzer Verabschiedung ging die Fahrt zurück ins Vorfeld des Tagebaus
Inden zur Besichtigung einer archäologischen Grabung. Herr Dr. Bernd Päffgen
vom Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn stellte uns die freigelegten
Umrisse einer römischen „Villa rustica" vor und versetzte uns mit
seinen überzeugenden Schilderungen in das Jahr 200 u.Z. zurück. Lobend
äußerte er sich über die Zusammenarbeit mit dem Tagebau Inden und den
dortigen Mitarbeitern, die seine Untersuchungen schätzen und in allen
Belangen unterstützen.
Der ereignisreiche Befahrungstag endete mit einem Kameradschaftsabend bei
angeregten Diskussionen mit den Kameraden der BG Inden bzw. Hambach im
betriebseigenen „Haus Barbara". Gemeinsamer Tenor des Abends:
Energie aus heimischer Braunkohle hat Zukunft und gewinnt immer mehr an
Bedeutung im Energiemix.
Am Heimreisetag, dem 25.06., erfolgte noch ein Abstecher nach Aachen.
Unser persönlicher Stadtführer war mit hervorragenden Kenntnissen und
großem Einfühlungsvermögen Kam. Theo Schlösser. Im 8. Jahrhundert
errichtete Karl der Große hier seine berühmte Pfalz und machte Aachen
zum Mittelpunkt seines abendländischen Kaiserreiches. Der aufblühenden
Siedlung von Handwerkern und Händlern verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa
im Jahre 1166 das Stadtrecht. Nach dem großen Stadtbrand von 1656, bei
dem 80 % der Wohnhäuser zerstört wurden, legten die Aachener Stadtväter
ihren Schwerpunkt auf die Errichtung einer modernen Bade- und
Kongressstadt. Das Wasser aus 18 Quellvorbrüchen mit einer Höchsttemperatur
von 73,4° C, einst Voraussetzung für die Entwicklung der westlichsten
Großstadt der Bundesrepublik, ist auch heute noch wichtige
wirtschaftliche Grundlage.
Die abschließenden Dankesworte im Namen aller Teilnehmer durch unseren 1.
Vorsitzenden Harald Maier und den Geschäftsführer Rayk Bauer gingen
nochmals an alle Beteiligten der BG Inden bzw. Hambach, insbesondere an
Albert Dingler und Horst Mitzkat, nicht zuletzt aber persönlich an Theo
Schlösser, der uns an allen Tagen begleitete und uns somit einen
abwechslungsreichen Aufenthalt im Rheinischen Braunkohlerevier ermöglichte.
Armin Drose RDB
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2005: Traditionelles Sommerfest auf dem Hermannschacht in
Zeitz
Das Sommerfest der Mitglieder des BV ist längst zum lokalen
Ereignis etabliert und zieht nicht nur Vereinsmitglieder an, so
dass die Mitteldeutsche Zeitung alljährlich in Wort und Bild
berichtet, wie untenstehend zu sehen ist.
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August 2005: Exkursion zum BV Bergakademie Freiberg
Ein Besuch der Universitätsstadt Freiberg ist immer eine gute
Gelegenheit, auf den vielfältigen Spuren der Vergangenheit zu wandeln.
Einerseits kann man hier in die fast 840 Jahre alte Geschichte des
Freiberger Silber- und Erzbergbaus eintauchen. Andererseits ist eine
Exkursion dorthin für viele unserer Kameraden eine Möglichkeit, an den
ehemaligen Studienort zurückzukehren.
Am 19. August 2005 war es wieder soweit. Eine 30-Mann-starke Gruppe fuhr
nach Freiberg, um gemeinsam mit drei Kameraden des BV Bergakademie
Freiberg sowie Herrn Dieter Schräber interessante Zeugen der bergmännischen
Wassernutzung zu erwandern. Das Wetter war ausgezeichnet. Wir hatten, wie
Dr. Wiesner das in seiner Begrüßung formulierte, genau „das
Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefdruckgebieten erwischt“. Dieter Schräber
berichtete eingangs, dass die Freiberger Bergleute in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts mit dem Bau eines weit verzweigten
wasserwirtschaftlichen Systems aus Kunstgräben, Röschen und Teichen
begannen. Mit Hilfe dieses Systems sollte Wasser aus weiter abgelegenen
Gebieten herbeigeführt werden, da das Freiberger Berg- und Hüttenwesen
seine zweite Blüte erlebte und das Wasser des Münzbaches zum Betrieb der
technischen Anlagen nicht mehr ausreichte.
Unsere 3-stündige Wandertour durch das weitgehend waldfreie Gebiet um Zug
startete am Konstantinschacht, dem 1922 fertig gestellten Oberwerk des
ersten Kavernenkraftwerkes der Welt und dem dazugehörigen
Konstantinteich. Wir folgten dem Lauf des 4805 Meter langen Hohe Birke
Kunstgrabens.
Auch heute noch spielt der 1590 für die Zwecke des Bergbaus fertig
gestellte Kunstgraben eine wichtige Rolle. Er wird zur Versorgung
Freiberger Industriebetriebe mit Brauchwasser sowie zur Stützung der
Trinkwasserversorgung der Räume Chemnitz und Dresden genutzt.
Weiter ging es auf der in Nord-Südrichtung verlaufenden Kohlenstraße zum
Huthaus der Hohe Birke Fundgrube und einem der schönsten noch erhaltenen
Huthäuser, dem der Prophet Daniel Fundgrube. Am Kannengießerweg blieb
Zeit für einen Blick auf die vermutlich Ende des 15./ Anfang des 16.
Jahrhunderts errichtete bergmännische Kultstätte der hölzernen „Drei
Kreuze“. Spannenden Legenden lauschend zogen wir zum Drei Brüder
Schacht, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung
erlangte. Da im Jahre 1912 per Gesetz auch die Ableitung von Wasser zu
nicht bergbaulichen Zwecken gestattet wurde, ging 1914 an dieser Stelle
das erste Kavernenkraftwerk der Welt in Betrieb. Am Drei Brüder Schacht
wurde das Unterwerk des Kavernenkraftwerkes errichtet, das in 272 Metern
Teufe mit vier Turbinen á 0,6 MW ausgestattet war.
Zum Abschluss der Exkursion fuhren wir zur Freiberger Brauhaus AG, wo der
Tag mit einer Brauhausführung inklusive zünftiger Stärkung ausklang.
Eine Gelegenheit, die viele nutzten, um mit den Kameraden Dr. Wiesner,
Prof. Walde und Dr. Gassner über alte Studienzeiten und neueste
Entwicklungen an der TU Bergakademie Freiberg zu diskutieren. Der BV
Mitteldeutsche Braunkohle bedankt sich an dieser Stelle noch einmal bei
den Kameraden des BV Bergakademie Freiberg für die erlebnisreichen
Stunden.
Katja Kunath RDB
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Stippvisite beim BV Mitteldeutsche Braunkohle
Für den 27. August 2005 hatten sich beim BV Mitteldeutsche Braunkohle Gäste
angemeldet. Eine 24-Personen-große Gruppe der BG Salzgitter war nach
Leipzig gekommen, um sich unter anderem über den mitteldeutschen
Braunkohlenbergbau zu informieren. Gegen 9.00 Uhr traf die Gruppe am
Tagebau Vereinigtes Schleenhain ein, wo sie von unse-rem Geschäftsführer
Rayk Bauer begrüßt wurde. Zunächst stellte Kamerad Bauer in einem
kurzen Einführungsvortrag die Entwicklung und die derzeitigen Standorte
der MIBRAG mbH vor. Dann befuhr er mit den Gästen das Abbaufeld
Schleenhain, wobei der Innenkippenaus-sichtspunkt, der Massenverteiler,
der Hilfsgerätestützpunkt sowie wiedernutzbargemachte und zwischenbegrünte
Flächen wichtige Stationen darstellten. Auf der Verbindungsstraße
zwischen den Tagesanlagen und Regis-Breitingen, Ortsteil Heuersdorf,
wurde die Gruppe Zeuge eines ganz besonderen Schauspiels: Bei strahlendem
Sonnenschein wurde der 300 m hohe Kraftwerksschornstein des
Altbaukraftwerkes Lippendorf gesprengt. Im Anschluss daran blickten die Gäste
vom Aussichtspunkt an der B176 auf die Gewinnung und Verkippung des
Tagebaues Vereinigtes Schleenhain. Der Kohlemisch- und -stapelplatz sowie
die durch die MUEG mbH betriebene Reststoffverwertungsanlage im Abbaufeld
Peres waren die letzten Befahrungspunkte vor dem Mittagessen in der
Profener "Eiche". Frisch gestärkt trafen die Kameraden um etwa
14:30 Uhr an der ehemaligen Brikettfabrik Herrmannschacht in Zeitz ein.
Unter der souveränen Führung durch den MUT-Geschäftsführer Andreas
Ohse ging es durch den 2003/ 2004 gepflanzten Braunkohlenwald, die in
ihrer Art einmalige Ofensammlung und durch die Brikettfabrik selbst. Mit
Bergbier bei Fettbemme und Gurke endete die Stippvisite der Niedersachsen
beim BV Mitteldeutsche Braunkohle.
Katja Kunath/ Rayk Bauer
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Der Heiligen Barbara zu Ehren - Barbarafeier des Bezirksvereins
Für den 10. Dezember 2005 hatte der Bezirksverein Mitteldeutsche
Braunkohle zur Barbarafeier ins Seehotel nach Zeulenroda eingeladen. Etwa
180 Personen waren der Einladung gefolgt, darunter auch Gäste aus dem
Hauptvorstand des RDB, der MIBRAG-, ROMONTA- und MUEG-Geschäftsführung
und aus den Bezirksvereinen TU Bergakademie Freiberg sowie Rheinische
Braunkohle.
Den traditionellen Abend zu Ehren der Heiligen Barbara eröffnete der 1.
Vorsitzende des Bezirksvereins, Harald Maier. Bruce P. de Marcus, Günter
Stieberitz sowie Prof. Klaus-Dieter Bilkenroth stellten den Gästen die
Revierberichte der MIBRAG, der Romonta sowie der LMBV vor.
Im Anschluss daran wurden die Kameraden Bettina Schulz, Lothar Becher und
Randolf Kahle mit einem Ehrenhäckel für Ihre 35-jährige Bergbautätigkeit
geehrt (Foto). Nach der Stärkung am reichhaltigen Buffet konnte je nach
Lust und Laune bis weit über den Schichtwechsel hinaus das Tanzbein
geschwungen oder einfach nur das gesellige Beisammensein genossen werden.
Die Feierlichkeiten hatten bereits einen Tag früher begonnen. Am Vorabend
trafen sich einige Kameraden zum Bowlingturnier. Und am 10. Dezember
nutzen viele der früher angereisten Gäste den niederschlagsfreien
Nachmittag, um sich auf eine geführte Wanderung in der Nähe der 1975
gebauten Trinkwassertalsperre zu begeben.
Katja Kunath RDB
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