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Bilder, Ereignisse und Dokumente aus den zurückliegenden Jahren des Vereinsgeschehens
Betriebserfahrungsaustausch mit dem BV Nordbayern vom 20. bis 22.6.2002
Der erste Betriebserfahrungsaustausch des Jahres 2002 führte 23
Kameradinnen und Kameraden unseres BV Mitteldeutsche Braunkohle vom 20.06.
bis 22.06.2002 zum BV Nordbayern, der im vergangenen Jahr auf sein 40- jähriges
Bestehen zurückblicken konnte. Die Kameraden hatten für uns ein fachlich
und kulturell hoch interessantes Programm zusammengestellt.
Seitdem in Nordbayern, Franken und der Oberpfalz bis Mitte der 1980er
Jahre zahlreiche Betriebe des klassischen Bergbaus (Braunkohlen-,
Eisenerz-, Fluß- und Schwerspatbetriebe) aus wirtschaftlichen Gründen
oder wegen Lagerstättenerschöpfung stillgelegt wurden, steht heute das
Interesse an den Steine-und-Erden-Lagerstätten im Vordergrund (im
wesentlichen Quarzsand, Diabas, Kaolin, Ton, Pegmatitsand, Gips,
Braunkohle, Feldspat, Speckstein, Talkschiefer, Granit und Farberde). Die
verwertbare Förderung im Aufsichtsbereich des Bergamtes Oberbayern in der
Regierung von Oberfranken erreichte im Jahr 2001 eine Masse von ca. 15
Millionen Tonnen. Diese wurde von rund 3100 Beschäftigten erbracht. Der
Anteil der untertägigen Gewinnung erreicht dabei nur knapp 2% der
insgesamten Jahresförderung. Im Jahr 2000 standen im Bergamtsbezirk
Nordbayern insgesamt über 550 Betriebe und Anlagen unter Bergaufsicht (u.a.
226 fördernde Tagebaue, weiterhin Bohrlochbetriebe zur Gewinnung von Sole
und Erdwärme (Thermalwasser), ein Erdgasspeicher, Besucherbergwerke und
–höhlen, Anlagen bei Gashochdruckleitungen, Auffahrungen von
Hohlraumbauten).
Unsere erste Station war die auf Speckstein bauende „Johanneszeche“
der Azemuth Bergbau GmbH bei Wunsiedel / Oberfranken, einer
Tochtergesellschaft der frenzösischen Luzenac-Group, dem weltweit größten
Talkproduzenten. Dort begrüßten uns sowohl der Vorsitzende des BV
Nordbayern, Kamerad Frank Becker, als auch der Betriebsführer, Herr
Bries, ehe wir mit dem Fahrsteiger, Herrn Lorenz, zu einer ausführlichen
Befahrung des Tagebaues aufbrachen.

Die Historie des Betriebes reicht zurück bis ins Mittelalter. Seinerzeit
wurden handgeformte Kugeln gebrannt, die dann als Munitioneingesetzt
wurden. Ein qualitativer Sprung wurde im 18. Jahrhundert vollzogen, als
der Nürnberger H. Schwarz gebrannten Speckstein in den Gasglühköpfen
der Gaslaternen zum Einsatz brachte. Ende des 19. Jahrhunderts verlagerte
sich mit der rasanten Industrialisierung der Einsatzschwerpunkt hin zur
Elektrokeramik. Mit der verstärkten Motorisierung ab den 50er und 60er
Jahren wurden die Porzellanköpfe der Zündkerzen aus gebranntem
Speckstein/Talk gefertigt.
Die anstehende Lagerstätte (Speckstein ist ein Talkmineral (Magnesium -
Schichtsilikat)) ist hydrothermal im Zuge der varistischen Faltung und
Hebung des Fichtelgebirges entstanden. Infolge starker tektonischer
Beanspruchung der Lagerstätte kam es zu einer metasomatischen Umwandlung,
bei der Kalzium und Karbonat des Dolomites durch zugeführtes Magnesium
und Silikat verdrängt wurden.
Die linsenförmige Lagerstätte ist in eine granitische Umgebung
eingebettet und wird in 2 Tagebaufeldern, welche Teufen von 35 m (östliches
Feld) und 45 m (westliches Feld) erreichen, abgebaut. Auf Grund einer
geologischen Störung kam es zu Zertrümmerungen und Rissen im Mineral, so
dass es in reiner Naturform nicht einsetzbar ist und daher überwiegend
gemahlen in den Versand geht. Der noch betriebene Schacht dient über
einen angeschlagenen Stollen der Entwässerung des Tagebaues. Mit dem
erschrotenen Wasser wird die eigene Wäsche versorgt. Hier kommt der
Speckstein zum letzten Mal mit dem Mensch in Kontakt. Der Wäsche schließen
sich die Trocknung bei ca. 110 bis 120 °C sowie das Maheln an, ehe das
fertige Produkt versandfertig in Silos gelagert wird. Der in der
Johanneszeche gewonnene Speckstein ist frei von einem nachweisbaren
Asbestgehalt. Damit könnte er bedenkenfrei im Lebensmittel- bzw.
Pharmabereich eingesetzt werden. Als verwertbares Produkt werden im Jahr
10000 t bis 12000 t in 3 Qualitätsstufen erzeugt und an ca. 90 Kunden in
den Bereichen a) Pharma und Lebensmittel, b) Elektrokeramik, Farben,
Plaste und Papier sowie c) Farben, untergeordnete und Randbereiche, wie
z.T. Gießerei oder Batterien verkauft. Dafür ist insgesamt eine
Massenbewegung von 130000 t bis 140000 t erforderlich. Bei einer optional
möglichen Erweiterung des westlichen Feldes würde sich Verhältnis
Abraum : Nutzmineral wieder verbessern. Bei einem von allen Seiten
gewollten Weiterbetrieb würden die erkundeten Lagerstättenvorräte eine
weitere wirtschaftliche Betriebsdauer von ca. 15 bis 20 Jahren gestatten.
Als nächster Befahrungstermin waren laut Programm die AKW Amberger
Kaolinwerke Eduard Kick GmbH & Co. KG (AKW - Kick) in
Hirschau-Schnaittenbach vorgesehen.
Unsere Gastgeber hatten jedoch zusätzlich einen Besuch der Bohrlokation
Windischeschenbach in der Oberpfalz des KTB Kontinentales Tiefbohrprogramm
der BRD eingeschoben, der uns, das sei vorweggenommen, sehr beeindruckt
hat. 1980 genehmigte das damalige Bundesministerium für Forschung und
Technologie das Kontinentale Tiefbohrprogramm mit einem Finanzrahmen von
500 Millionen DM. Forschungsziel war das Erreichen einer
Gesteinstemperatur von 300°C. Diese Temperatur markiert einen Übergangsbereich
in der Erdkruste hin zum platischen Verformungsverhalten der Gesteine,
welche mit der kristallinen Zusammensetzung variiert. Dafür wurden 3
geologische Strukturen untersucht: das Hohe Venn bei Urach in der
Eifel (erreichte die avisierten 300 °C nicht), der Hohenzollerngraben im
Schwarzwald (für den das geologische Modell auf einer Teufe von rund 9 km
nur Granit auswies) bzw. die Oberpfalz (hier wies das geologische Modell
auf einer Teufe von rund 12 km geologische Wechsellagerung aus), die
letztlich als Ansatzpunkt festgelegt wurde. So begann 1987 mit einer 4000
m tiefen Vorbohrung, die 1989 ihr Ziel erreichte. Im kommenden Jahr
erfolgte der Aufbau der heute noch zu besichtigenden imposanten Bohranlage
(Gesamthöhe 83 m, Gesamtmasse ca. 2500 t, Masse des Bohrstranges ca. 360
t, maximale Hakenlast 800 t, installierte Maschinenleistung 9500 kW).
Scharfer Beginn der Hauptbohrung war im Jahr 1990. Im Oktober 1994 wurde
die Endteufe von 9101 m bei einer Gesteinstemperatur von 280 °C erreicht.
Damit ist die Windischeschenbacher Bohrung die dritttiefste der Welt.
Neben ihr gibt es nur ca. 10 weitere, jedoch rein kommerzielle, 9000 m -
Bohrungen, die der Erdgaserkundung dienen. In einem hoch interessanten
Vortrag wurden wir mit der heutigen Nutzung der Lokation als
Tiefenobservatorium des GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) sowie mit
aktuellen weltweiten Bohrprojekten (im Baikalsee, im kalifornischen Long
Valley, auf Hawaii, dem japanischen Vulkan Umzu, in der
kalifornischen San Andreas - Störung sowie in den Meteoriten -
Einschlagkrater Yucatan in Mexiko) bekannt gemacht.
Weiter ging die Fahrt wie geplant nach Schnaittenbach zur AKW - Kick, wo
uns Herr Siegert begrüßte.
Die AKW - Kick mit Stammsitz in Hirschau entstand 1993 aus dem
Zusammenschluss der Amberger Kaolinwerke (gegr. 1901, Sitz Hirschau) sowie
der Eduard Kick Kaolin- und Quarzsandwerke GmbH & Co. (gegr. 1883,
Sitz Schnaittenbach), ehe sie 1996 von den Quarzwerken Frechen übernommen
wurde. Gemeinsam mit dieser baut noch die Fa. Gebr. Dorfner (gegr. 1856)
auf der Hirschau - Schnaittenbacher Kaolinlagerstätte. Die AKW - Kick
selbst ist Eigentümer der Caminauer Kaolinwerk GmbH, der Kemmlitzer
Kaolinwerke GmbH (beide im Freistaat Sachsen gelegen) sowie der Surmin -
Kaolin S.A. in Polen (rund 40 km östlich von Görlitz). Mit diesen
Beteiligungen und einer erzielten Roherdeförderung in 2001 von 3,5 Mio t,
aus denen 773000 t Kaolin, 130000 t Feldspat und 891000 Quarz gewonne
wurden, ist AKW - Kick Europas zweitgrößtes Kaolin-Unternehmen. Weltweit
betrug die Kaolingewinnung in 2001 etwa 22 Mio t. Vorrangige Abnehmer sind
die Papier- (44%), Keramik- (20%), Glas- (17%) und Bauindustrie (9%). Die
restlichen Anteile teilen sich Füllstoffe (7%) und sonstige (3%).
Interessant für uns war die Feststellung, dass AKW - Kick mit seiner
Sparte Logistics/Shipping die zweitgrößte Schifffahrtsgesellschaft im
Freistaat Bayern ist.
Die Lagerstätte aus dem mittleren Buntsandstein ist zwischen 20 und 50 m
mächtig. Sie weist in Schnaittenbach einen maximalen Kaolingehalt
von 25 % bzw. einen mittleren Gehalt von 15 % auf. Im Hirschauer Bereich
liegt der mittlere Kaolingehalt bei 10 bis 12 %. Auf Grund des mit 8 bis
10 gon relativ starken Einfallens wurde bisher nur auf einer Breite von
500 m, aber auf einer Länge von 6 km (bei einer geologischen Lagerstättenbreite
von rund 5 km sowie einer Länge von 5 bis 8 km) abgebaut. Hierbei kommt
neben der konventionellen Bagger-Band-Technologie (sowohl mit Schaufelrad-
als auch Hydraulikbagger) als Besonderheit auch seit 1980 das
Hydromonitoring zum Einsatz. Dabei wird mit hohem Druck Wasser auf die
Abbauwand gespritzt, wodurch das in der Roherde enthaltene Kaolin
ausgeschwemmt und im ergebnis nur die Kaolin-Wasser-Suspension mittels
Pumpen der Aufbereitung zugeführt wird. Die anderen Materialien
verbleiben nach dem Absetzen gleich im Tagebau.

Mit 70 m ist in Schnaittenbach bereits die Endteufe erreicht. Dagegen wird
der Tagebau in Hirschau in etwa 3 Jahren eine Teufe von 90 m erreichen,
ehe er die geplante Endabbauteufe von rund 140 m erreichen wird. Die
Lagerstättenvorräte reichen in Schnaittenbach noch bis ca. 2035. In
Hirschau sind gewinnbare Vorräte für mindestens 50 Jahre erkundet.
Im Gegensatz zu den aus der Braunkohle gewohnten hydrologischen Verhältnissen
ist trotz 3 vorhandenen Grundwasserleitern die Grundwasserbeeinflussung
relativ eng begrenzt. Die Wasserhaltung kann sich auf die Oberflächenentwässerung
beschränken, der Betrieb von Filterbrunnen ist nicht erforderlich. Seit
mehr als 1 Jahr werden Staubemissionsmessungen durchgeführt. Diese
blieben bis jetzt immer unter den Vorgaben der TA Luft, so dass die
Aufwendungen für den Immissionsschutz relativ gering sind. Das
Wiedernutzbarmachungskonzept sieht vor, das Ostfeld 1 im Bereich
Schnaittenbach zu verfüllen. Die anderen Gewinnungsbereiche sollen zu
Restseen werden.
Eine Attraktion besonderer Art, die zu befahren die Zeit leider nicht mehr
reichte, stellt der „Monte Kaolino“ dar, eine rund 115 m hohe Halde,
auf der ca. 30 Mio t Quarz- bzw. nicht verkäuflicher Sand (ca. 90 %
Korngrößenanteil zwischen 1 und 5 mm) lagern. Ein Lift bringt die
Enthusiasten zur Bergspitze, die dann eine 200 m lange Sommerski- bzw.
Sandboard-Abfahrt vor sich haben. Für letztere finden hier die jährlichen
Weltmeisterschaften statt.
Gemeinsam mit dem Kamerad Frank Becker ließen wir den ereignisreichen Tag
im Landgasthof „Kilchert“ in Weidenberg ausklingen.
Der zweite Besuchstag führte uns zuerst zum letzten in Förderung
stehenden Schieferbergwerk „Lotharheil“ in Geroldsgrün. Dieses wurde
im Jahr 1854 durch Lothar von Faber (der Name ist bekannt durch die
Schreibstifte der Marke Faber Castell) auf einem 45° bis 60°
einfallenden Schiefergang eröffnet. Dieser stellt die Fortsetzung der im
Thüringer Schiefergebirge bis 1994 gebauten 400 bis 450 Mio Jahre alten
Lagerstätte dar. 1904 kam es in den Besitz der Familie Teichmann, die es
bis heute ohne Unterbrechung in vierter Generation betreibt. Bis Anfang
der 80er Jahre wurde ein Unterwerksbau mit teilweise 20 bis 30 m hohen
Abbauen betrieben, der jedoch aufgegeben werden musste und ersoffen ist.
Der heutige Abbau ist über eine wasserhaltungsfreie, flach ansteigende Förderstrecke
erreichbar. Hervorzuheben ist, dass nach wie vor mit Schwarzpulver
gesprengt wird, um das großblockige Material beim Lösen aus dem
Gebirgsverband nicht zu zertrümmern. Die auf Grund der Härte des
Schiefers geringe verwertbare Förderung von 16 bis 20 % und die daraus
resultierenden hohen Gestehungskosten zwangen zu hochwertigen
Naturschieferimporten aus Galizien, die hier jedoch nach wie vor in
klassischer Schieferhauerei zugerichtet werden. Lediglich ca. 300 t pro
Jahr werden für Denkmalssanierungen bzw. Sonderanfertigungen der eigenen
Lagerstätte entnommen und zu Dach- und Wandschiefer verarbeitet. So
konnten wir bei der Befahrung mit dem jetzigen Eigentümer, Kamerad
Manfred Teichmann, auch die Zurichtung der berühmten „Altdeutschen
Deckung“ sowie einer Sonderanfertigung für unsere Kameradin Gisela Müller
bewundern.
Als zusätzliches „Standbein“ plant Manfred Teichmann ein
Besucherbergwerk als Verbund der Grube „Lotharheil“ und dem in
unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen „Friedrich-Wilhelm-Stollen“, auf
dem 1810 bis 1815 bereits Alexander v. Humboldt wirkte. Hierzu befindet
sich in „Lotharheil“ zur Zeit ein zweiter Stollen als künftiger
Fluchtweg in Auffahrung. Zu diesem Vorhaben können wir Kamerad Teichmann
nur viel Glück wünschen.
Nach einer notwendigen Unterbrechung, a) wegen Regens und b) wegen des Fußball-WM-Viertelfinalspiels
Deutschland - USA, setzten wir unsere Tour mit der Befahrung des
Pegmatitsand-Tagebaues der zur Heidelberger Baustoffgruppe gehörenden
Dieter Förtsch GmbH & Co. KG Quarzsandwerk Burgstall in Mitwitz fort.
Hier begrüßte uns der Betriebsleiter des Werkes Burgstall, Herr Wicklein.
Der Tagebau liefert im wesentlichen Zuschlagstoffe für die Beton- und
Baustoffindustrie (Transportbeton) sowie Glasschmelzsand für die
heimische Glasindustrie. Highlights der letzten Jahre waren die
Belieferung der Großbaustellen Pumpspeicherwerk Goldisthal sowie
Trinkwassertalsperre Leibis in Thüringen.
Der Abbau geht seit 1983 im unteren mittleren Buntsandstein, speziell im
70 bis 80 m mächtigen Kulmbacher Konglomerat um. Von der 40 ha großen
Lagerstätte sind 15 ha als Abbaufläche bergrechtlich genehmigt. Bei
gleichbleibender Förderung von ca. 150000 t im Jahr ist damit eine
Reichweite für etwa 30 Jahre Trockenabbau (Lösen mittels
Hydraulikbagger, bei Bedarf mit Reißhaken, Aufhalden, Transport mit
Radlader zur Bandaufgabe) gegeben. Während der Abbau im jetzigen
Abbaufeld II umgeht, wird das ehemalige Abbaufeld I als Absetzbecken der
in der in der Wäsche abgeschlämmten tonigen Bestandteile (12 bis 15%)
genutzt. Diese haben die Eigenschaft bei der Wäsche um das 6- bis 8-fache
aufzublähen und beim Sedimentieren um den gleichen Betrag wieder zu
schrumpfen. Die sedimentierten Materialien werden mit einer bindigen
Schicht abgedeckt und könne nach 8 bis 10 Jahren einer Folgenutzung zugeführt
werden.
Den Tag beschloss ein Kameradschaftsabend mit den Kameraden des BV
Nordbayern im Landgasthof „Kilchert“.
Nach dem fachlichen Teil war der abschließende dritte Tag der Kultur
vorbehalten. Mit Kamerad Frank Becker unternahmen wir eine Tour in die
Festspielstadt Bayreuth. Das Festspielhaus selbst war jedoch wegen Probentätigkeit
für die neue Saison nicht zu besichtigen. Ein Besuch des Ensembles
Hofgarten und Lustschloss Eremitage, das Markgräfin Wilhelmine, eine
Schwester des preußischen Königs Friedrichs II. (des Alten Fritz) in der
1. Hälfte des 18. Jh. am Rand der Stadt erbauen ließ, sowie des Markgräflichen
Opernhauses im Zentrum der Stadt weckten jedoch die Lust auf eine
Wiederkehr ins Fränkische.
Den endgültigen Abschluss bildete, quasi schon auf der Heimfahrt, die
Besichtigung des Deutschen Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt, welches in
diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte.
Bleibt zum Abschluss nur die angenehme Aufgabe, uns bei Kamerad Frank
Becker und seinen Mitstreitern vom BV Nordbayern für die Organisation
dieses hervorragenden Programmes sowie bei den fachkundigen Begleitern der
befahrenen Betriebe mit einem herzlichen Glück auf zu bedanken.
Rayk Bauer RDB
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Exkursion zum BV Bochum-Langendreer
Am 25. Juli 2002 versammelten sich 21 Kameradinnen und Kameraden des BV
schon um 5 Uhr auf dem Parkplatz der MIBRAG zur Exkursion ins Ruhrgebiet
als Gäste des BV Bochum-Langendreer. Grund für den frühen Start war
sowohl die lange Anfahrstrecke, wie vor allem auch der vorgegebene
Zeitpunkt für das erste Exkursionsziel, der „Arena Auf-Schalke“ in
Gelsenkirchen. Wie von ihm bereits von früheren Fahrten gewöhnt, brachte
der Busfahrer Henry Kanzler uns, seine „Ladung“, ohne Hektik quer
durch Deutschland und pünktlich an den Treffpunkt mit den Kameraden des
gastgebenden Bezirksvereins, die ihre Gäste durch den Vorsitzenden Jürgen
Korten und das Vorstandsmitglied Reinhold Adamzcak „in Empfang“
nahmen“. Gemeinsam ging es dann zu einer geführten Besichtigung eines
beeindruckenden Bauwerkes, das als eine multifunktionale Veranstaltungsstätte
Bedeutung für das gesamte Ruhrgebiet hat.
Die „Arena Auf-Schalke“ dient natürlich in erster Linie dem Fußball-Verein
Schalke 04“ als Spielstätte. Der Neubau wurde erforderlich, weil in der
früheren Spielstätte des Vereins, dem Parkstadion, der Ball durch den
Abbau der unter dem Stadion liegenden Steinkohle ungewollten
Bewegungskomponenten folgte – zumindest stellt man das im
„Bergbaulatein“ so dar. Wir wurden durch eine sachkundige und
unterhaltsame Führung mit vielfältigsten Aspekten der Spielstätte
bekannt gemacht. Einige davon seine genannt:
Für den Neubau mussten aufgrund des hohen Grundwasserstandes 1,2 Mio. t
Waschberge benachbarter Zechen angefahren werden und das Gelände künstlich
erhöht werden. Der auf dieser Bergehalde errichtete Bau stützt sich mit
616 Bohrpfählen im Mergeluntergrund ab. Die ersten Baumaßnahmen
erfolgten 1998 und die Eröffnung des Stadions am 13. Und 14. August 2001.
Ds privat finanzierte Gesamtobjekt war wegen der vorhandenen Infrastruktur
und der rationellen Bauweise mit 360 Mio. DM vergleichsweise billig. Eine
Besonderheit stellt der beheizbare Naturrasen dar, der sich in einer
riesigen Betonwanne befindet und ins Freie verfahren werden kann. Das
erfolgt hydraulisch mit teflonbeschichteten Gleitschuhen auf eingefetteten
Schienen. Neben dieser technischen Besonderheit konnten wir die
„Kauen“ der Spieler, Trainer und Schiedsrichter und die
Versorgungseinrichtungen für maximal 71 000 Zuschauer besichtigen. Wir stärkten
uns in der auf dem Schalkegelände befindlichen Gaststätte, bevor wir uns
in dem ebenfalls zum Komplex gehörenden Museum über die Geschichte des
Vereins „Schalke 04“ kundig machten. Nach den vielen Eindrücken
rollten wir zu unserem Quartier in Lütgendortmund und jeder ließ den Tag
nach seinen eigenen Vorstellungen ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus zum Bergwerk „Lippe“.
Helga Müller RDB
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Ehrenmitglied Bruce De Marcus erhält Bundesverdienstkreuz
Mibrag-Geschäftsführer und Ehrenmitglied des BV Mitteldeutschland wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Lesen Sie dazu folgende MIBRAG- Pressemitteilung!
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14./15. Dezember: Barbarafeier 2002 auf der Hohen Reuth
Wie bisher jedes Jahr geschehen, so wurde
auch die diesjährige Barbarafeier des Bezirksvereins zum Höhepunkt
im Vereinslebens. Beste Voraussetzungen dafür bot das
IFA-Hotel Hohe Reuth in Schöneck/Vogtland mit seinem großen Saal.
Nur dieser vermochte die annähernd 200 Teilnehmer, Bergkameradinnen
und Bergkanmeraden mit Ehegatten und die Ehrengäste,
Mitglieder des Hauptvorstandes und anderer Bezirksvereine, fassen.
Etliche Teilnehmer der Barbarafeier - es werden von Jahr zu Jahr
mehr - hatten den Beginn dieses Feiertages nach vorn
verlegt, indem sie bereits am Freitag anreisten und von der Möglichkeit
Gebrauch machten, gemeinsam eines der Freizeit- und Sportangebote
des Hotels und den Freitagabend zu einer fröhlichen Vor-Feier zu
nutzen.
Dass es zwar winterlich kalt, aber eine Schneedecke noch kaum
sichtbar war, tat der Stimmung bei der sonnabend-nachmittäglichen
Winterwanderung der Teilnehmer zur nahe gelegenen Muldequelle keinen
Abbruch.
In seinem Grußwort am Veranstaltungsabend konnte der Vorsitzende,
Kamerad Harald Maier, auf ein sehr erfolgreiches Jahr in der
Geschichte des Bezirksvereins zurück blicken und darauf verweisen,
dass der Verein binnen Jahresfrist erneut einen
Mitgliederzuwachs von fast 10 % auf nunmehr 170 Mitglieder
aufzuweisen hat. Wenn das nicht für den Verein spricht!Harald Maier
überreichte sodann dem Ehrenmitglied des Vereins, MIBRAG-Geschäftsführer
Bruce De Marcus, ein Geschenk anlässlich dessen im Oktober
erfolgter Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz (Siehe dazu den
Link "Reviernachrichten"!).-
Den Festvortrag hielt in diesem Jahr das Mitglied des
Hauptvorstandes, Kamerad Peter Koch. Er forderte dabei die
Mitglieder des Bezirksvereins auf, ihre gewichtige Stimme in die öffentliche
Diskussion, in die Politik in die Medien einzubringen, wenn
Interessen des Bergbaues und seiner Beschäftigten, Interessen der
Menschen in den Bergbauregionen durch andere tangiert oder gar
beeinträchtigt werden.
Wiederum konnte Geschäftsfürer Klaus Wüstenberg
Vereinsmitglieder, welche eine mehr als 35-jährige Bergbaubiografie
aufzuweisen haben, beglückwünschen und ihnen einen Ehrenhäckel überreichen.Nach
dem offiziellen Teil eröffneten die soeben ausgezeichnten
Bergkameraden das abendliche Bufett und damit den gemütlichen Teil
der Barbarafeier. Dieser mündete traditionell noch einmal in einen
"hoch-offiziellen" Akt ein, den um 24 Uhr beginnenden
"Schichtwechsel", in dessen Mittelpunkt das Absingen des
Bergmannsliedes steht, in welchem die einzelnen Bergbaugewerke sich
selbst mit feinsinnigem Humor "auf die Schippe" nehmen.
Jedes Jahr gibt es dabei die eine oder andere bisher nicht gehörte
Textvariante einer Strophe oder gar eine neue Strophe.
Am Ende der Veranstaltung beim sonntagmorgendlichen Frühstück
hieß es für alle: Glück auf zum Jahr 2003, zu dem Jahr, in
welchem der Bezirksverein sein zehnjähriges Bestehen feiern wird!
Glück auf zur nächsten Barbarafeier auf der Hohen Reuth!
Johann Neudert RDB
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